Verputz polieren

Man muss schon ziemlich verrückt sein um auf die Idee zu kommen, Verputz zu polieren. Wir sind für Sie mal ein wenig verrückt gewesen und haben es ausprobiert. Das Wichtigste vorweg: es geht aus dem gleichen Grund, weswegen man auch Beton polieren kann. Die Arbeit an der Wand ist lediglich beschwerlicher und vermutlich unüblich, weil man natürlich nicht mit schweren Profi-Geräten die Wand hochfahren kann. Diese Arbeit erfordert Hand-Maschinen, Kraft und Nerven. Aber es geht.

Wir haben unseren Versuch an einem Haftputz FF der Fa. Hagalith auf Kalk-Sand-Zement-Basis vorgenommen. Mit einer Korn-15-Scheibe wurden kleinere Unebenheiten beseitigt. Die gleichmäßig ebene Fläche ist natürlich eine Voraussetzung für gute Ergebnisse im Politurgang. Schlecht abgebundenes Material oder Täler fallen bei einer polierten Oberfläche um so mehr auf. Da unsere Polierscheiben nicht für den groben Abhub geeignet sind, sollte evtl. mit einer Topfscheibe vorgearbeitet werden wenn größere Unebenheiten vorliegen. Bei unserem Versuch genügte die Korn-15-Polierscheibe.

Von Korn 15 haben wir die Stufen hoch poliert bis Korn 1500. Danach war keine weitere Steigerung mehr beim Glanz erkennbar.

Für einen Quadratmeter polierte Wand sollte man ca. 2 Std. ansetzen. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor, wenn es Sie drängt uns nachzueifern. Da die schön polierte Wand dann kaum mit Farbe überzogen werden dürfte, eignet sich diese Spielerei auch nicht für von Wind und Wetter beanspruchte Stellen. Klassische Wandfarbe haftet auf dem polierten Verputz nur noch sehr schlecht und neigt dazu, binnen weniger Jahre abzublättern.

Sie sehen rechts oben den unbearbeiteten Putz und unten das Ergebnis der Politur.